Philosophische

Zur Effektivität einer erlebnisorientierten Psychotherapie. Eine kontrollierte klinische Untersuchung der Auswirkungen einer Kombination von Klientenzentrierter Gesprächspsychotherapie und Erlebnisaktivierenden Interventionen auf das Selbsterleben

Peter Esser
Gestalt psychotherapyResearchNon-randomized controlled trials or naturalistic studyGerman
Thesis - Paid access
Autor
Abstract

Die Effektivität einer erlebnisorientierten Psychotherapie wird überprüft. In einer klinischen Untersuchung wurden 45 Klienten mit psychoneurotischer Symptomatik zwei unterschiedlichen Behandlungsgruppen zugewiesen. In jeder der beiden Gruppen führten die Therapeuten zehn 45-minütige Einzelgespräche mit den Klienten durch, wobei in der Experimentalgruppe klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie mit sogenannten "Erlebnisaktivierenden Interventionen" (EaI) aus der Gestalttherapie kombiniert wurde, während man in der Kontrollgruppe rein gesprächspsychotherapeutisch vorging. Mit Hilfe verschiedener Skalen zur Einschätzung der Tonbandausschnitte, nach jedem Gespräch vorgelegten Begleitfragebögen sowie Vorher-/Nachher-Tests wurde versucht, Aussagen über Art, Ausmaß und Generalisierbarkeit der Auswirkungen der beiden Behandlungsansätze zu machen. Dabei stand die Beantwortung der Frage nach der therapeutischen Bedeutung der "EaI" für die Veränderung des Klientenmaterials "Selbsterleben" ("Experiencing") besonders im Vordergrund. Die Befunde auf der Ebene der Prozessmessung wiesen auf die günstigen Effekte eines kombinierten erlebnisorientierten Behandlungsansatzes hin: Das durchschnittliche "Experiencing"-Niveau der Klienten der Experimentalgruppe war signifikant höher als in der Kontrollgruppe. Hier stellte sich insbesondere die gesprächstherapeutische Kompetenz der Therapeuten als wichtige Einflussgröße heraus. Die Auswertung der Stundenbegleitbögen ergab, dass die Klienten beider Gruppen die Behandlung unterschiedlich bewerteten. So war das subjektive Erleben von "Bedrängnis" in den erlebnisorientiert durchgeführten Therapien signifikant größer. Der in früheren Untersuchungen festgestellte Zusammenhang zwischen der Höhe des "Experiencing" und dem Ausmaß der Vorher-/Nachher-Veraenderung konnte hier nicht nachgewiesen werden.

Rok publikacji
1981
Academic Department
Philosophische
Number of Pages
334,
Uniwersytet
Universität, Philosophische Fakultät
Miasto
Muenster

APA citation

Esser, P. (1981). Zur Effektivität einer erlebnisorientierten Psychotherapie. Eine kontrollierte klinische Untersuchung der Auswirkungen einer Kombination von Klientenzentrierter Gesprächspsychotherapie und Erlebnisaktivierenden Interventionen auf das Selbsterleben (s. 334, ). Universität, Philosophische Fakultät, Muenster.